Botschaft: „Keine Bilder, nur Objekte“

Marion Konz-Zappe stellt im Kunstraum Rheinstetten ihre Arbeiten aus

„Ich bin Drei“ – das ist eine Botschaft der neuesten Ausstellung „eigenARTig“ des Kunstvereins Rheinstetten, in deren Mittelpunkt Arbeiten der Vorsitzenden des Vereins stehen. „Die drei Marion Konz-Zappe“, die die Karlsruher Galeristin Lilo Hillens in einer doppeldeutigen „Art“ Talkshow den zahlreichen Besuchern zu Beginn der Vernissage vorstellt, das sind die Vorsitzende des Kunstvereins, die Goldschmiedin mit Meisterbrief und die Künstlerin Marion („hier sind wir per Du“, so Hillens). Je nachdem welche der drei Personen sie gerade darstellt, wechselt Konz-Zappe beim Talk den Stuhl (für jede Persönlichkeit einer) und beantwortet die Fragen Lilo Hillens.

Kurz zurück: „Keine Bilder, nur Objekte“ – mit vier Worten macht Marion Konz-Zappe dem eintreffenden Besucher klar, was ihn im Ausstellungsraum des Kunstvereins in Forchheim erwartet. Eines wird sofort deutlich: Kunst braucht Raum und bekommt ihn in Forchheim auch. Winzige, intensive ausgeleuchtete Objekte haben eine ganze Wand für sich, andere stehen „luftig“ mitten im Kunstraum.

Da finden sich größere und kleinere gestaltete Quadrate in Rahmen an der Wand, eine Vielzahl von Schalen in verschiedensten Farben und Formen, gestaltet aus Pappmaché, Metall, Luftballons, Federn oder sogar Plastiktüten. Letztere finden sich auch in den teils üppig farbigen oder rein schwarzen Skulpturen, die einen Hauch von Giacometti vermitteln. Zurück zur Talkshow, die Lilo Hillens intensiv vorbereitet hat und sich exakt ans Skript hält, während Marion Konz-Zappe frei von der Leber weg plaudert: „Ich war an meinem Leben beteiligt, ich muss es nicht ablesen“. Stuhl 1, die Vorsitzende: Gefragt zum Ausstellungsprogramm informiert sie über die monatlichen Wechseleinzelausstellungen von Mitgliedern immer am ersten Freitag des Monats, nächste ist am 2. Juni mit Arbeiten des stellvertretenden Vorsitzenden Giorgio Silvano. Aber auch, dass thematische Mitgliederausstellungen sowie eine Reihe „Zu Gast im Kunstverein“ geplant sei. Stuhl 2, die Goldschmiedin: Den Unterschied zwischen dem filigranen und akribisch-genauen Handwerk und der Kunst mache aus, dass die „Kunst zweckfrei ist“. Stuhl 3, die Künstlerin: Es sei das Spiel mit Materialien, Formen und Farben, das sie fasziniere, vor allem aber auch der Einfluss und der Fundus an „martialischen Bau- und Schwemmhölzern in ihrer vorgegebenen Natürlichkeit“, den die Natur rund um ihre Wahlheimat Neuburgweier biete.

Und noch etwas macht die Vernissage etwas anders: Das „Gästebuch“. Am Eingang steht ein kleiner Fotodrucker, auf dem die Besucher eigene Fotos vom Eröffnungsabend ausdrucken und an eine Pinnwand hängen können – die so zum Gästebuch der etwas anderen „Art“ wird.

Die Ausstellung „eigenARTig“ von Marion Konz-Zappe im Kunstraum in der Hauptstraße 30 in Rheinstetten-Forchheim ist donnerstags ab 17 Uhr und sonntags ab 12 Uhr zu sehen.

[Mit freundlicher Genehmigung: Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 10.05.2017; Uli Krawutschke]